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Vernetzt
Vernetzen
Lernen |
Im Arbeitskreis
„Vernetzungen im Mathematikunterricht“ der GDM,
gegründet 2009, wird eine wird eine altbekannte und zentrale
Forderung an das Lernen von Mathematik neu betrachtet: Mathematische
Kenntnisse und Fähigkeiten sollen nicht isoliert voreinander,
sinnlos und beziehungslos nebeneinander gelehrt und gelernt werden,
sondern in ihrer Wechselbeziehung zueinander, also vernetzt.
Viel Kritik am Mathematikunterricht
bezieht sich auf eine weit verbreitete Unterrichtsgestaltung, in der
jeweils für einige Wochen ein oder zwei Typen von Algorithmen
eines Kalküls für die nächste
Leistungsüberprüfung antrainiert und dann wieder
vergessen werden.
Inhaltlich
geht es in unserem Arbeitskreis darum, innermathematische
Beziehungen zwischen den in der Schule üblicherweise zu
unterrichtenden Teilgebieten aufzuzeigen und deren
Vernetzungsmöglichkeiten ins Bewusstsein der Lehrenden zu
rücken. Beim Erwerb zentraler Kompetenzen
wie Modellieren und Problemlösen sollen
möglichst viele
Gebiete der Schulmathematik vernetzt werden, um einen reichhaltigen
Vorrat an Werkzeugen und Problemlösetechniken zu erhalten. Es
geht aber auch um eine ganzheitliche (Ein-)Sicht in die Mathematik. Es
soll der vollständige und vernetzte Weg vom Auffinden einer
Fragestellung, über das Suchen nach Daten, die
Präzisierung von Fragen sowie die
(Grund-)Tätigkeiten des Modellierens, Berechnens,
Interpretierens und des Visualisierens umgesetzt werden. Annahmen,
Modelle, Berechnungsergebnisse sowie deren Interpretation und
Darstellung sollen miteinander in Beziehung gesetzt werden.
Schüler/innen sollen erkennen, dass Mathematik weit mehr ist
als das Berechnen von (numerischen) Ergebnissen mit Hilfe vorgegebener
Formeln.
Die
Leitidee Vernetzung wird im Unterricht zudem eigenständig
thematisiert und ist damit auch Inhalt unseres Arbeitskreises. Das
betrifft sowohl Methoden zum Erkennen und Lernen von
Zusammenhängen und Vernetzungen, wie Mind Mapping, Concept
Mapping
oder Lernlandkarten, als auch System Dynamics als Schlüssel
zur
Modellierung und zum Verständnis von vernetzten Problemen
unserer
Welt, insbesondere aus Umwelt, Natur und Ökonomie.
Methodisch
wirkt der Anspruch „vernetzendes Lernen“
zunächst wie
eine weitere schwer erfüllbare Forderung der
Mathematikdidaktik an
die ohnehin schon stark geforderten Mathematiklehrer/innen.
Tatsächlich zeigen aber Unterrichtserfahrungen, die wir
gesammelt
haben und vermitteln wollen, dass gerade die Bemühungen um
vernetzenden Mathematikunterricht entlastend und motivierend wirken
– wer vernetzend unterrichtet, macht es den Lernenden, aber
auch
sich selbst leichter!
Sozial
„vernetzend“ ist auch ein Anspruch an uns selbst,
vielfältige Ideen und Vorschläge zum
Mathematikunterricht in
kooperativer und kollegialer Form aufzunehmen und die entsprechenden
Personen als Mitdiskutierende und Mitarbeitende einzubeziehen und
soweit gewünscht in den Arbeitskreis zu integrieren.
Im Namen des Arbeitskreises
„Vernetzungen im Mathematikunterricht",
Astrid Brinkmann
(Gründerin des Arbeitskreises)
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